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1.600 Fachkräfte für Bewegung ausgebildet

Festakt und Mitmach-Aktionen: Die Diana-Physiotherapieschule besteht seit 40 Jahren.

Bad Bevensen. Der Start der DianaSchule in Bad Bevensen war denkbar schwierig. „Es gab keinen Lehrplan, keine Lehrkräfte, dafür aber eine streikende, viel zu große Schülerschaft“, erinnert sich Gudrun Krieg. Sie übernahm 1978 die frisch gegründete Physiotherapieschule an der Diana Klinik. „Und ich wusste nicht, was mich erwartete.“ Doch die energische Schulleiterin bringt die Bildungseinrichtung schnell auf Kurs und leitet 27 Jahre lang deren Geschicke. Jetzt feierte Gudrun Krieg als Zeitzeugin gemeinsam mit dem heutigen Schulleiter Daniel Klamm, dem Kollegium, mit Schülern und rund 250 Gästen das 40-jährige Bestehen der DianaSchule – die heute als „Physiotherapieschule der Diana Gruppe am HGZ“ in der Trägerschaft des Herz- und Gefäßzentrums Bad Bevensen (HGZ) firmiert.

Daniel Klamm, seit 2012 Leiter der Schule, blickt nach einer kleinen musikalischen Einstimmung zweier Schülerinnen zunächst auf vier bewegte Jahrzehnte zurück. Spätestens mit der Etablierung der Frühmobilisation nach Operationen habe das Fach einen Boom erfahren, sagt er. Seit 2014 bietet die Schule gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissen-schaft und Kunst (HAWK) Hildesheim/Holzminden/Göttingen die Möglichkeit, schon während der Ausbildung ein Studium zum Bachelor zu beginnen. Weitere Meilensteine sind eine kontinuierliche Qualitätszertifizierung seit 2003, der Umzug 2016 vom Standort am Bevenser Birkenweg in die ehemalige Dohrmannschule am Lönsweg sowie im vergangenen Jahr der Trägerwechsel und die damit einhergehende Reduzierung der Schulgebühren. Insgesamt 1600 Schüler wurden bis heute an der Physiotherapieschule ausgebildet.

Was Schulsprecherin Alicia Albers vermisst, ist allerdings eine bundesweite Einheitlichkeit bei der Ausbildung der „Experten für Haltung und Bewegung“, betont sie in ihrem Grußwort. Physiotherapeuten übernähmen sehr früh sehr viel Verantwortung. „Nach neun Monaten gehen wir schon in Praxiseinsätze und verfügen über eine Riesen-Erfahrung“, gibt sie zu bedenken. Dass dieser Einsatz grundsätzlich mit einer Ausbildungsvergütung honoriert werden möge, das sei ihr „Stoßgebet an die Politik“.

Wie vielfältig die Arbeit der Physiotherapeuten tatsächlich ist, davon können sich die Besucher dann ausgiebig an verschiedenen Stationen in den Unterrichtsräumen überzeugen. Das optionale duale Studium wird da genauso vorgestellt wie das soziale Miteinander in der Schule, das vor allem in Form von Klassenfahrten und Festen gelebt und gepflegt wird. Aktive Selbsterfahrung ist derweil in den Bereichen „Praktische Ausbildung“, „Funktionelle Bewegungslehre“ oder auch „Manuelle Therapie“ angesagt, zu denen die Schüler in Zusammenarbeit mit Partnern wie dem HGZ, dem Helios Klinikum Uelzen, dem Bewegungskindergarten Emmendorf und dem Städtischen Klinikum Lüneburg allerhand vorbereitet haben.

Die Besucher – darunter vor allem Eltern und weitere Angehörige der Schüler – können ihr Gleichgewicht testen, den Sauerstoffgehalt ihres Blutes bestimmen und ihren Gang analysieren lassen, ihre Oberarme mit vibrierenden Hanteln trainieren oder auch herausfinden, welches ihr dominantes Auge ist. Eine Tombola und ein Büfett laden unterdessen zu kleinen Pausen ein. Und zum Fachsimpeln über das Gesehene und Erlebte. „Ganz schön umfangreich die Ausbildung“, staunt da der Vater einer Schülerin, und ein anderer nickt zustimmend. „Das sind halbe Ärzte.“