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Ein Netzwerk für Generationen

Das Forum HGZ bot mit Kunsthandwerk, Hobbykunst, Information und Begegnungen einen Marktplatz für Jung und Alt.

Bad Bevensen. Im Verlaufe einer Erkrankung und auch danach finden sich Betroffene häufig nicht nur in einer neuen körperlichen Situation wieder. Auch Geist und Seele müssen sich neu sortieren. „Es treten Verunsicherungen auf“, weiß Dr. Christian Baumbach, „man sucht auch nach Neuorientierung.“ Und genau die zu finden, dazu lud der Chefarzt der Klinik für kardiologische und angiologische Rehabilitation im Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen (HGZ), am 3. November die Besucher des Forum HGZ ein. Dessen Leitthema lautete dieses Mal „Jung und Alt. Gemeinsam.“.

Netzwerke, die Hilfestellung bieten, Kontakt zu Seelsorge und Selbsthilfegruppen, zu den verschiedensten Vereinen und Verbänden, praktische Tipps für zu Hause und jede Menge Informationen – all dies bot dieser Marktplatz für jedermann, der regelmäßig im HGZ unter Federführung der Leiterin des Mosaik-Aktivforums Susanne Gruner und ihres Teams veranstaltet wird. Und er bot mit einem vielfältigen Mitmachprogramm, mit Kunsthandwerk und Hobbykünstlern, Schmuck und anderem Schönen die Gelegenheit zur generationsübergreifenden Begegnung. Da verkauften Kinder Igelkekse zugunsten eines Naturschutzprojekts, tauschten sich ältere Semester über das Sockenstricken aus. Mittfünfziger fachsimpelten über Angebote zur Berufsorientierung und Ausbildungsbegleitung, und an den Tischen der Sorgenden Gemeinschaften wurde eifrig genetzwerkt.

Pastorin und Klinikseelsorgerin Birgit Hagen hatte in ihrer Morgenandacht festgestellt, dass heutzutage sogenannte Wahlfamilien eine immer größere Rolle spielen. Und auch Samtgemeindebürgermeister Martin Feller bestätigte: „Das ist ein wichtiges Thema, denn wir leben in Zeiten der Vereinzelung.“ Er betonte nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, dass die regelmäßigen Forum-Veranstaltungen im HGZ „unersätzlich und wertvoll“ seien. Bad Bevensens Bürgermeisterin Gabriele Meyer stimmte zu: „Seit jeher ist es Anliegen dieser Veranstaltungen im HGZ, Menschen jeden Alters und eine Vielfalt zusammenzubringen. Das HGZ bezeichnet sich zurecht als medizinisches Hochleistungszentrum mit Herz und Seele.“

Wie sich Jung und Alt gegenseitig beleben können, davon berichtete Prof. Stefan Müller-Teusler vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Uelzen anhand des Projekts „Campus GenerationsWerk“ in Lüder. „Hier agieren Senioren als Lebenslotsen für Schüler, und Schüler bieten Älteren Orientierung in einer digitalen Welt.“ Sehr früh habe man dort eine wichtige Beobachtung gemacht, verriet Müller-Teusler: „Diese Begegnungen müssen gar nicht aufwändig gestaltet werden; Jung und Alt wollen ganz einfach nur zusammen sein und gemeinsam ihre Zeit verbringen.“