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Der richtige Berufswunsch – „Auf jeden Fall!“

Schüler der Pflegeschule am HGZ Bad Bevensen blicken auf ersten Praxiseinsatz zurück.

Bad Bevensen. Körperpflege, Mahlzeiten anreichen, Vitalzeichen messen, unter Anleitung EKGs schreiben und auch mal Fäden ziehen – die 14 Schüler des ersten Jahrgangs der neuen Pflegeschule am HGZ Bad Bevensen tauchten in ihrem ersten Praxisblock von Anfang an hautnah in ihren zukünftigen Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers bzw. der Gesundheits- und Krankenpflegerin ein. Einfach danebenstehen und zugucken? Fehlanzeige. „Wir durften vieles selbstständig machen“, berichtet Manuela nach den ereignisreichen elf Wochen im Herz- und Gefäßzentrum (HGZ), „das hatte ich so gar nicht erwartet. Alle haben es uns da wirklich leichtgemacht, sich wohlzufühlen.“

Ihr Mitschüler Rafail sieht das genauso. „Die Pflegekräfte auf den Stationen und unsere Praxisanleiter haben sich sehr um uns gekümmert, wir wurden sofort herzlich aufgenommen und waren gleich Teil des Teams“, sagt er. Doch nicht nur vom Zwischenmenschlichen sind die Schüler während ihrer Zeit im HGZ angetan. „Die Pflegekräfte und sogar die Ärzte haben sich viel Zeit für uns genommen, uns Dinge gezeigt und erklärt“, ergänzt Tobias. Eines hat ihn dabei besonders beeindruckt: „Wenn jemand mal eine Frage nicht ganz genau beantworten konnte, hat er recherchiert und uns am nächsten Tag die Antwort gegeben.“

Für Tobias ging es auf einer Station der Reha-Klinik im HGZ zunächst eher ruhiger zu. „Viele Patienten dort sind ja recht selbstständig“, erklärt er. Rafail hatte derweil schon in seiner ersten Praxiswoche auf einer Akut-Station prägende Erlebnisse: „Eines Tages kam ich in ein Zimmer, in dem eine Patientin nicht ansprechbar war“, erzählt er. Er reagierte sofort und löste einen Notfall aus. „Plötzlich war das Zimmer voll“, schildert er, „von überall kamen Ärzte und Pflegekräfte heran.“ Die Patientin wurde erfolgreich reanimiert, und Rafail war die ganze Zeit dabei. „Da wird einem bewusst, dass Leben und Tod ganz dicht beieinanderliegen“, sagt er, „und dass beides auch zu unserem Beruf gehören wird.“

Ebenfalls zum Pflege-Beruf gehört die Arbeit in Früh- und Spätschichten. „Es ist schon etwas anderes, um 5 Uhr aufzustehen und um 6 Uhr mit der Arbeit anzufangen“, schmunzelt Manuela, wenn sie an den bis dato gewohnten Schulunterricht blickt, der in der Regel etwas später beginnt. „Aber nach drei Tagen hat man den Rhythmus drin.“ Wobei nicht nur sie auch die Vorteile dieser Arbeitszeiten schätzen gelernt hat. „Durch den Dienstplan ist alles sehr gut planbar“, findet Rafail. Er hat - ebenso wie die anderen beiden - vor allem den Frühdienst für sich entdeckt. „Da ist in der Regel viel zu tun, die Zeit geht schnell rum. Und danach hat man den ganzen Tag für sich.“ Aber auch der Spätdienst sei nicht zu verachten, grinsen die Drei. Stichwort: Ausschlafen.

Unterm Strich habe alles irgendwie seine Vor- und Nachteile, finden Manuela, Rafail und Tobias, die gemeinsam mit ihren elf weiteren Mitschülern nun wieder die Schulbank drücken. „Aber das Positive überwiegt ganz klar“, betont Manuela. Die Frage, ob der Praxisblock sie in ihrem Berufswunsch als Pflegefachkräfte bestätigt habe, beantworten die Drei wie aus einem Munde mit „Auf jeden Fall!“ und müssen kurz über die spontane Einigkeit lachen. Dann wird Rafail wieder ernst. Er überlegt kurz und sagt dann: „Es gab nicht einen Moment, in dem ich daran gezweifelt hätte.“