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Keine Angst vor der Wiederbelebung

Rund 80 Besucher informieren sich im HGZ Bad Bevensen über den plötzlichen Herztod.

Bad Bevensen. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßige Ausdauerbewegung von etwa vier Stunden pro Woche – damit lässt sich schon mal ein gutes Stück weit das Risiko gefährlicher Herzrhythmusstörungen reduzieren. Diese Quintessenz nahmen rund 80 Besucher im Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen aus einem Vortrag mit, den Dr. Christian Baumbach, Chefarzt der Klinik für kardiologische und angiologische Rehabilitation, im Rahmen der Deutschen Herzwochen hielt. Das Thema lautete: „Bedrohliche Rhythmusstörungen: Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?“.

„Ein gesundes Herz schlägt in Ruhe 60 bis 80 Mal und unter Belastung an die 160 Mal“, erklärt Dr. Baumbach. „Auch ein sogenanntes Stolperherz mit Extraschlägen ist harmlos und nicht behandlungsbedürftig.“ Gefährlich könne es jedoch werden, wenn sich Herzrasen bemerkbar mache. „Die Herzrhythmusstörungen, die aus den Herzkammern entstehen, müssen ernstgenommen werden“, warnt er. Denn in seltenen Fällen lösen sie Herzkammerflimmern aus – eine Verkrampfung des Herzmuskels, die zum Herzstillstand, zum plötzlichen Herztod führt.

Das Absetzen des Notrufs „112“ sei in diesen Fällen der erste wichtige Schritt vor Beginn der Wiederbelebung, betont Dr. Baumbach. „Man sollte dann unverzüglich mit der Herzdruckmassage beginnen, mit etwa 100 Aktionen pro Minute“, rät der Facharzt für Kardiologie und Notfallmedizin. Und niemand müsse Angst davor haben, dabei etwas falsch zu machen. Denn je eher diese Erste-Hilfe-Maßnahme erfolge, desto größer sei die Überlebenschance für den Betroffenen.

Dr. Baumbach ging während seines Vortrags auf viele Fragen ein, aus denen sich immer wieder kurze Gespräche entwickelten. Und die führten auch zum Thema des implantierbaren Defibrillators. „Er bietet Schutz bei gefährlichen Herzrhythmusstörungen und dem Risiko an Herzkammerflimmern zu versterben“, erklärt der Chefarzt. Denn dieses spezielle elektronische System erkennt sicher gefährliche Herzrhythmusstörungen und kann diese durch einen lebensrettenden Elektroschock beenden.

    Haben Sie Fragen?

  • Dr. med. Christian Baumbach
    Chefarzt der Klinik für kardiologische und angiologische Rehabilitation
    Tel.: 05821 82-1354