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Herzschwäche und Kunstherz (LVAD)

(Left Ventricular Assist Device)

Unter einer Herzschwäche versteht man die Unfähigkeit des Herzens, die Organe des Menschen ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Als Ursache kommen sowohl Durchblutungsstörungen des Herzens durch verschlossene Herzkranzgefäße (ischämische Herzschwäche) als auch eine übermäßige Erschlaffung der Herzmuskulatur (dilatative Herzschwäche) in Frage. In seltenen Fällen können auch eine Virusinfektion, Medikamentennebenwirkungen, Stoffwechselstörungen oder Schädigungen durch Alkohol eine Herzschwäche auslösen.

Bei besonders stark ausgeprägter Herzschwäche kann es erforderlich sein, die Arbeit des Herzens durch ein speziell dafür entwickeltes Pumpensystem zu ersetzen. Im HGZ werden alle Formen der Kreislaufunterstützung durch außerhalb des Körpers gelegene Pumpsysteme vorgehalten.

Sollte eine zeitlich begrenzbare Unterstützung des Herzens durch eine äußere Pumpe nicht ausreichen, bietet die Abteilung für Herz-Thorax-Chirurgie im HGZ die Möglichkeit an, dauerhaft eine künstliche Pumpe innerhalb des Brustkorbs zu implantieren. Ein sogenanntes Linksherzunterstützungssystem (LVAD) wird in einem konventionellen Eingriff mit Eröffnung des Brustkorbs auf die linke Herzkammer aufgenäht. Die eigentliche Pumpe ist bei diesen Geräten so klein, dass sie komplett im Brustkorb verborgen wird. Über eine kurze Gefäßprothese befördert dieses Pumpensystem das sauerstoffreiche Blut direkt aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader. Das geschwächte Herz des Patienten wird somit überbrückt, bleibt aber an seiner natürlichen Stelle im Brustkorb.

Die Stromversorgung dieses Kunstherzens erfolgt über ein Steuerkabel, das etwas unterhalb der Rippen aus dem Körper des Patienten herausgeleitet wird. Die betroffenen Patienten und Ihre Angehörigen werden ausführlich in die sehr unkomplizierte Handhabung der Stromversorgung durch besonders leistungsstarke Akkus eingewiesen.

Es handelt sich um ein weltweit etabliertes Verfahren, für das im HGZ auch die Nachsorge und sämtliche Folgebehandlungen angeboten werden. Die Leistungsfähigkeit dieser LVAD-Systeme erlaubt es, allen Tätigkeiten des alltäglichen Lebens wieder nachzugehen. Die Patienten sind damit mobil und können sowohl Sport ausüben als auch auf Reisen gehen.