
Mittlerweile ist der Schrittmacher kein reiner „Impulsgeber“ mehr wie noch vor einigen Jahren. Die aktuellen Geräte, die im HGZ implantiert werden, weisen deutlich ausgefeiltere Eigenschaften auf: Durch spezielle Sensoren, die in die Schrittmacher integriert sind, kann das Gerät die körperliche Aktivität messen. Bei unzureichendem Anstieg der eigenen Herzschlagfolge passt der Schrittmacher die Stimulation und damit auch die Herzfrequenz an die Belastung an. So wird eine höhere körperliche Belastbarkeit erreicht. Für sportlich aktive Patienten gibt es Modelle mit zwei Sensoren, die auf unterschiedliche Arten von Aktivitäten ansprechen.
Darüber hinaus weisen alle im HGZ implantierten Schrittmacher weitreichende diagnostische Funktionen auf. So kann der Speicher der Geräte nach nicht anhaltenden oder unbemerkt auftretenden Rhythmusstörungen abgefragt und die Therapie gegebenenfalls entsprechend verändert werden. Die Funktionsweise wird an den Tag-/Nachtrhythmus angepasst. Wenn dies infrage kommt, kann auch ein Schrittmacher mit der Möglichkeit zur Schlaf-Apnoe-Diagnostik gewählt werden.
Herzschrittmacher-Therapie in der Tagesklinik am HGZ
Sowohl der Austausch vorhandener Herzschrittmacher oder Defibrillatoren (ICD-Systeme) als auch das Einsetzen neuer Geräte oder das Entfernen von Geräten ist vollständig ambulant und ohne Übernachtung im HGZ sicher und komfortabel durchführbar.
Die Implantation wird unter örtlicher Betäubung und nach Verabreichung eines leichten Schmerzmittels durchgeführt. Hierfür wird die Haut unterhalb des Schlüsselbeins mit einem fünf bis zehn Zentimeter langen Schnitt eröffnet und ein Zugang zur Schlüsselbeinvene hergestellt. Über diesen Zugang platzieren unsere Spezialisten ein bis zwei Elektroden im Herzen, die mit winzigen Schrauben fixiert werden. Die Enden dieser Elektroden werden dann an das neue Gerät angeschlossen, welches unter der Haut platziert und angenäht wird. Die Wunde wird anschließend durch Nähte verschlossen.
Bei einem Herzschrittmacher-Wechsel wird lediglich der Hautschnitt im Bereich der vorhandenen Narbe gemacht und dann das vorhandene Gerät durch ein neues getauscht. Auch diese Wunde wird schichtweise durch Nähte verschlossen und mit einem Pflaster versehen.
Der Eingriff wird ambulant in unserer Tagesklinik am HGZ durchgeführt und dauert zwischen 15 Minuten und einer Stunde. Patientinnen und Patienten sollten am Operationstag ausreichen Zeit einplanen.